Jürgen Mester – Piggly Wiggly (2019)
Jürgen Mester
Abbilder des menschlichen Kopfes treten in unterschiedlichen Werkgruppen meiner plastischen Arbeit seit Mitte der neunziger Jahre auf. Der konkreten Form eines Kopfes liegt immer der Prozess des Modellierens in Ton zugrunde. Durch das Brennen oder das Abgießen in Wachs, die farbige Fassung der Oberflächen und die Kombination mit anderen Materialien und Formelementen entstehen visuelle und haptische Reize, die einerseits das Maskenhafte und Artifizielle, das jedem statischen Abbild des Gesichts innewohnt, betonen und andererseits die Form öffnen und unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Körperlichkeit und Vergänglichkeit sind wiederkehrende zentrale Themen.
Im Laufe der Jahre ist dabei durch spielerische Verzerrungen ein im Ausdruck neutrales Alter Ego entstanden, das sich in verschiedenen Kontexten behauptet. Die Köpfe entziehen sich der Frage nach der Identität möglicher Modelle und der Darstellung von Emotionen oder gar Charaktereigenschaften. Es entstehen für mich aus der Ambivalenz sinnlichen Erlebens und der Suche nach Stille Wegmarken, die das Hier und Jetzt sowohl spiegeln als auch darüber hinausweisen.