Jürgen Buhre – Ophelia rot (2020)
Jürgen Buhre – Erster Blick (2022)
Jürgen Buhre
Künstlerisches Arbeiten ist für Jürgen Buhre ein spontaner, von Emotionen und Erfahrungen abhängiger Prozess, in dem schichtenweise verkrustete, in ihrer Farbigkeit reduzierte Strukturen aufgebaut werden.
In diese Farbflächen, die durch spielerische Variationen des Grundtons eine differenzierte Vielfalt erreichen, sind skizzenhafte Linienformen geritzt, abstrahierte Zeichen für Einzelwesen oder mehrere miteinander kommunizierende Figuren im Bemühen zwischen Harmonie undAuseinandersetzung. Durch reduzierte, aber expressive Körperhaftigkeit entstehen wechselnde Spannungen zu dem bewegten Farbraum, in den sie gestellt sind.
In seinen neuen Arbeiten tritt der Bildhintergrund zugunsten einer Figuration mit ausladenden Formen, kraftvoller Dominanz und einer ganz eigenen Plastizität des Körpers zurück.
Ende der 1990er Jahre beginnt Jürgen Buhre seine ersten Experimente mit Objekten. Er isoliert die strichhaften Gestalten aus seinen Bildern, sie verlassen die innerbildlichen Farbräume und treten in den dreidimensionalen Raum.
Massive Stahldrähte zunächst, später Stahlrohre verschiedener Stärken werden in einem langwierigen Arbeitsprozess des Erhitzens und wieder Erkaltens in sich vielfach gedreht und gebogen, bis sie schließlich zu selbsttragenden skulpturalen Objekten werden. Diese Gestalten, die sich den Raum erobern und sich gegen ihn behaupten, beziehen ihre Spannung aus einer immerwährenden Veränderung, abhängig vom Standort und Blickwinkel des Betrachters. Seit 2020 entstehen Buhres Plastiken aus Bronze.