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„Farbe bekennen“ – Kunst kaufen und Flüchtlingen helfen

18.11.2016 Rathaus Düsseldorf

Oberbürgermeister Thomas Geisel, der Künstler Michael Kortländer und Bürgermeister Günter Karen-Jungen, Foto: M. Gstettenbauer.

Oberbürgermeister Thomas Geisel eröffnete am 18. November im Rathaus, Marktplatz 2, die Kunstausstellung „Farbe bekennen“. Düsseldorfer Künstler wollen mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Werke verschiedene Flüchtlingsprojekte unterstützen.

Das Schicksal der Flüchtlinge, insbesondere der Flüchtlingskinder, hat die Mitglieder des Vereins Düsseldorfer Künstler berührt und sie wollen nun mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Werke verschiedene Flüchtlingsprojekte unterstützen. Vor allem den Kindern und Jugendlichen unter den Flüchtlingen soll geholfen werden, erste Schritte auf ihrem Weg in eine hoffentlich bessere Zukunft zu gehen. „Es kann sich wohl niemand von uns vorstellen, was es bedeutet, vor Krieg und Gewalt aus seinem Land zu fliehen und als Kind oder Jugendlicher ohne Familie fern der Heimat ein neues Leben zu beginnen. Diese jungen Menschen brauchen unsere besondere Hilfe. Ich danke den Künstlerinnen und Künstlern dieser Ausstellung zugunsten unbegleiteter Flüchtlingskinder daher ganz herzlich“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat den Künstlerinnen und Künstlern das Foyer des Rathauses, Marktplatz 2, zur Verfügung gestellt, damit die Werke einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden können. Die über 60 Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Skulpturen werden noch bis 25. November montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr ausgestellt. Auch am Samstag, 19. November, kann die Verkaufsausstellung von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden.

Michael Kortländer, 1. Vorsitzender des Vereins Düsseldorfer Künstler erläutert: „Wir wollen als Künstlerschaft Farbe bekennen und haben uns überlegt, wie wir unseren Standpunkt umsetzen und gleichermaßen damit öffentlich Stellung beziehen können. Wir dürfen die Augen vor der täglich wiederkehrenden, humanitären Katastrophe, insbesondere den Folgen für Kinder und Jugendliche, nicht verschließen.“ Bürgermeister Günter Karen-Jungen appeliert an die Spendenbereitschaft der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer: „Ich lade alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ein, sich die bemerkenswerten Kunstwerke anzusehen und vielleicht zu erwerben. Vom Erfolg der Ausstellung beziehungsweise vom Erlös der verkauften Werke hängt ab, wie viel Unterstützung die jungen Flüchtlinge bekommen können.“

Drei Projekte sollen gefördert werden:

  1. Im städtischen Kinderhilfezentrum leben 48 minderjährige Mädchen, die aus Somalia, Eritrea und aus arabischen Ländern geflohen sind. Für sie sollen Sprachlernspiele, Bilderbücher, aber angesichts des bevorstehenden Winters auch wärmende Mützen, Schals und Handschuhe angeschafft werden.
  2. Die Flüchtlinge, die im Liddy-Dörr-Haus der Diakonie, dem 1. Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Düsseldorf, wohnen, sind oftmals schwer traumatisiert. Hier fehlt es an ganz engmaschigen Hilfsangeboten und Therapien. Dafür soll Geld zur Verfügung gestellt werden.
  3. Der gemeinnützige Verein „Kabawil“ bindet junge Flüchtlinge in seine Kulturarbeit ein. In dem Musik- und Tanzprojekt „al_a ilatu“ erarbeiten Kinder und Jugendliche aus Düsseldorf und verschiedenen Ländern in mehreren Workshops ihre Geschichten. Sie teilen mit dem Publikum die „Reise ihres Lebens“ und erarbeiten sich so einen Platz in der deutschen Gesellschaft und Kultur.

Die Kunstwerke sollen zwischen 200 und 15.000 Euro kosten. So ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. In der Ausstellung liegt eine entsprechende Preisliste aus.