WerkKunstHaus
Ergebnisse der Veranstaltung am 24.04.2018 in der Kunsthalle
von Andrea Knobloch, 05.07.2018
Das ein WerkKunstHaus in Düsseldorf benötigt wird und eine sinnvolle und nachhaltige Maßnahme zur Qualifizierung der Landeshauptstadt als Produktionsstandort für Künstler/innen darstellt, steht außer Frage. Es geht nun darum, das Projekt gegenüber der Politik zu vertreten und Künstler/innen in ganz NRW dafür zu begeistern, um Handlungsdruck zu erzeugen.
Hier einige kurze Informationen aus dem Vortrag von Herrn Kotowski (Geschäftsführer Kulturwerk BBK Berlin), der gemeinsam mit Paula Förster und Andrea Knobloch von der Ratsfraktion der Grünen zur Diskussion in die Kunsthalle geladen war: Das Kulturwerk mit Bildhauer-, Druck- und Medienwerkstatt sowie dem Büro für Kunst im öffentlichen Raum ist als gGmbH aufgestellt, die sich im Eigentum der Berliner Künstler befindet. Vom Land Berlin erhält das Kulturwerk eine jährliche Förderung in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Ca. 300.000 Euro erwirtschaftet das Kulturwerk jährlich aus Nutzerbeiträgen. Die Kosten für professionelle Geschäftsführung und Verwaltung (Buchhaltung, Nutzerverträge, Drittmittel-Beschaffung, Verwendungsnachweise) schlagen im Jahr mit 150.000 Euro zu Buche, an Mieten sind 60.000 Euro zu zahlen. Die Bildhauerwerkstatt, untergebracht in einem ehemaligen Industriekomplex, erstreckt sich über 3500 Quadratmeter und beschäftigt 8 Mitarbeiter, die Druckwerkstatt umfasst 1600 Quadratmeter und hat 6 Mitarbeiter, in der Medienwerkstatt stehen 5 Mitarbeiter für die Betreuung der künstlerischen Projekte zur Verfügung. Alle Mitarbeiter sind selbst Künstler. Obwohl in Berlin basiert ist das Kulturwerk international ausgerichtet. Neben Künstler/innen aus Berlin arbeiten hier Kolleg/innen aus ganz Deutschland, Europa und aller Welt.
Wie können wir in Düsseldorf ein solches, landesweit ausgerichtetes Projekt für Künstler/innen in ganz NRW auf die Beine stellen?
Nächste Schritte
- Ausarbeitung des bereits vorliegenden im Rahmen von Denken & Machen entwickelten Konzepts in Zusammenarbeit mit einem professionellen Projektentwickler (verschiedene Zuschnitte anvisieren: S, M, L, XL zentral zusammengefasst bzw. dezentral verteilt, institutionelle Struktur und Trägerschaften, Bedarfsanalyse, Finanzierungs- und Bewirtschaftungsmodelle)
- Einrichtung einer Web-Präsenz, die das Projekt und die Aktivitäten zu seiner Realisierung transparent darstellt und Ideen und Vorschläge (z.B. für mögliche Standorte) sammelt, mit Online-Bedarfsanalyse, um eine „WerkKunstHaus-Community“ zu etablieren und adressierbar zu machen (siehe dazu exemplarisch die Initiative „Haus der Statistik“, Berlin (https://hausderstatistik.org/)
- Beantragung einer Finanzierung für Projektentwicklung und Web-Präsenz aus dem Kulturetat der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Kommunikation des Projekts in der Düsseldorfer Künstlerschaft, um den Unterstützerkreis zu erweitern
- Landesweite Kommunikation des Projekts (Landesbüro für bildende Kunst NRW / Kunsthaus NRW, BBK NRW, regionale Künstlerbünde ansprechen und Informationsveranstaltungen initiieren)
- Immobilien-Mapping: Suche nach geeigneten Immobilien im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Suche nach Unterstützer/innen in der Landes- und Stadtpolitik und -verwaltung, Suche nach geeigneten Fördertöpfen, Suche nach privatwirtschaftlichen Partnern, Suche nach Kooperationspartnern im Bereich Wissenschaft und Forschung (Kunstakademie Düsseldorf, HFBK Essen, Kunstakademie Münster, KHM Köln, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, HS Düsseldorf, RWTH Aachen u.s.f.)
Leider hat sich die im Rahmen von denken & machen gegründete Arbeitsgruppe mittlerweile aufgelöst. Zur erfolgreichen Fortentwicklung des Projekts ist es unerlässlich, dass sich Künstler/innen zusammenfinden, um das Projekt weiter zu entwickeln und gegenüber der Landes- und Stadtpolitik zu vertreten. Und sich damit für ihre ureigensten Interessen einzusetzen. Eine Arbeitsgrundlage ist gelegt und wartet darauf, fortgeführt zu werden.